Laktat
Was ist Laktat?
Laktat ist ein Stoffwechselzwischenprodukt. Dieser wird während einer körperlichen Aktivität beim Anaeroben Abbau (ohne Sauerstoff) von Kohlenhydraten (Glucose) erzeugt.
Einfach erklärt: bei der Glykolyse werden (in einer einfachen Form erklärt) das ADP (Adenosindiphosphat) und Glukose (Glykogen) zu ATP (Adenosintriphosphat) und Laktat umgewandelt. Das passiert in unserem Körper wissenschaftlicher als hier kurz erklärt, aber im Grunde passier genau das.
ATP, also Adenosintriphosphat ist übrigens der Hauptenergiespeicher der Zelle.
Wann finden wir Laktat in unserem Körper?
Laktatproduktion / Laktatumbau / Laktatabbau finden permanent in unserem Körper statt.
Das Laktat ist ein hochenergetischer Brennstoff. Er ist für den Metabolismus des Körpers auch im Ruhezustand von hoher Bedeutung.
Für unser Gehirn ist Laktat einer der Energiequellen.
Wie läuft es dem mit dem Laktat?
Bei steigender sportlichen Belastung steigen alle drei Prozesse an, also die Produktion, der Umsatz und der Abbau von Laktat. Man könnte sagen, das Salz der Milchsäure ist das Bindeglied zwischen dem anaeroben und dem aeroben Stoffwechsel.
Laktat entsteht als Produkt der Glykolyse, wie schon oben erwähnt. Hier werden die im Körper gespeicherten oder exogen zugeführten Kohlenhydrate gespalten und umgewandelt. Erst hier wird das Laktatmolekül von seinem Entstehungsort zu den weißen, glykolytischen Muskelfasern abtransportiert und auch an andere Orte gebracht wo er weiter verarbeitet wird. Andere Orte wären das Gehirn, Herz, Leber, Nieren und den roten, oxidativen Muskelfasern.
Die Laktatverarbeitung findet fast zu 80% gerade unter Belastungsbedingungen über die Oxidation in den Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen), somit also im aeroben Stoffwechsel.
Während Laktat in der Glykolyse als Stoffwechselzwischenprodukt angehäuft wird, wird er als Vorprodukt für die Glukoneogenese genutzt, den Prozess des Wiederauffüllens der Kohlenhydratspeicher.
Was bringt uns das alles im Sport?
Was passiert währen der Belastung mit dem Laktat?
Mit steigender Belastung steigt auch die Laktatproduktion. Dabei ist der Verlauf des Anstiegs exponentiell, wohingegen der Anstieg der Sauerstoffaufnahme linear verläuft. Dabei verläuft die Laktatverstoffwechslung auch linear. Irgendwann übersteigt die Laktatproduktion die Laktatverstoffwechslung.
Die Stelle wo der anaerobe und der aerobe Stoffwechsel gleich schnell ablaufen, nennt man die anaerobe Schwelle.
Findet die Belastung oberhalb dieser Schwelle statt, reichert sich das Laktat im Blut an. Das Laktat an sich ist nicht das Problem für den Belastungsabbruch. Es ist die Wasserionenkonzentration die ansteigt, wodurch der pH Wert fällt und der Athlet übersäuert. Die hohe Wasserionenkonzentration hemmt die Aufnahme von Kalium. Dies wird benötigt um Energie aus ATP freizusetzen.
Das einzige was in dem Fall hilft, ist die Leistung zu reduzieren.
Trainingssteuerung
Laktat ist neben der Herzfrequenz und der VO2max die Messgröße in der Leistungsdiagnostik und der Trainingssteuerung.
Die Laktatkonzentration die bei einem Ausbelastungstest am Ohr gemessen wird, dient als diagnostisches Kriterium zur Beurteilung der Belastungsintensitäten sowie der aeroben und anaeroben Stoffwechselschwelle. Diese zeigt uns dann die Ausdauerleistungsfähigkeit.
Die Laktatproduktion ist sehr individuell und abhängig von der Zusammensetzung der Muskelfasern.
Verschiebung der Laktatproduktion
Durch ein gezieltes Training wird versucht die Schwellenleistung zu verbessern. Hier liegt die Herausforderung daran, die richtigen persönlichen Schwellenleistung zu ermitteln.
Das Training wird hier unterschieden nach Art des Belastung, der Intensität und der Länge der Belastung im Wettkampf.
Bei kurzen hochintensiven Belastungen ist eine höhere Laktatproduktion sehr wichtig. Hier wird die Funktionalität der Energiequelle genutzt.
Bei langen ausdauernden Belastungen, ist die Laktatproduktion hinderlich. Sie hemmt den Fettstoffwechsel, der bei der Belastung der größte Energielieferant ist.
Wie baue ich Laktat wieder ab?
Um Laktat abzubauen, also aus der Muskulatur los zu werden, empfiehlt sich immer nach jeder hoch intensiven Einheit, das Abwärmen auszuführen. Eine zusätzliche Grundlagen- oder Regenerationseinheit zwischen zwei hoch intensiven Einheiten hilft den Muskeln schneller zu regenerieren.
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