Kollagen - das neue Wundermittel?
Was hat es mit dem Kollagen auf sich?
Fangen wir langsam an. Kollagen ist ein Protein, dass im menschlichen Körper vorkommt. Der menschliche Körper kann das Kollagen selber herstellen und wieder abbauen. Was ein ganz normaler Prozess in unserem Körper ist um die Zellerneuerung zu fördern. Leider verringert sich die Produktion mit zunehmenden Alter. Die Produktion kann mit dem Kollagenabbau nicht mehr mithalten.
Aus dem altgriechischen vom Wort “Kolla” abgeleitet, übersetzt für Leim, zeigt der Begriff deutlich was Kollagen in unserem Körper macht, uns zusammen halten.
Was macht Kollagen in unserem Körper?
Kollagen ist übrigens das am häufigsten vorkommende Protein im unserem Körper!
Es ist ein wesentlicher Bestandteil des Bindegewebes. Im Grunde sorgt das Kollagen dafür, unsere Bänder und Sehnen flexibel zu halten, gleichzeitig aber auch deren Zugfähigkeit zu erhöhen.
Es macht den Körper somit flexibel und stark.
Was passiert wenn zu wenig Kollagen vorhanden ist?
Wenn der Kollagenspiegel im Körper sinkt, also nicht ausreichend Kollagen produziert wird, kann es zu folgenden Problemen führen:
spröden Knochen
die Flexibilität der Bänder und Sehnen läßt nach, sie werden fester
die Haut erschlafft, wird faltiger
bei Verletzungen in dem Kasel-Band-Apparat verkürzen die Kollagen Fasern, was zu Mobilisationseinschränkungen führen kann
Was ist Kollagen?
Kollagen ist ein Struktureiweiß, dass sich aus 18 verschiedenen Aminosäuren zusammen setzt. Die wichtigsten sind hier Prolin und Glycin. Es ist ein unvollständiges Protein, da die essentielle Aminosäure Tryptophan fehlt.
Das Kollagen wird in dem Organismus selbst hergestellt und lässt sich nicht ohne tierische Bestandteile synthetisieren. Obwohl es auch Firmen auf dem Markt gibt die es als vegane Supplements anbieten. Dazu aber gleich noch…
Das natürlich Kollagen besteht aus Ketten, die sogenannten Peptide. Sie sind verflochten zu einer Tripplehelix, die als unglaublich stabil gilt und in der lage ist, großen Widerständen standzuhalten.
Eine Kollagenfaser besteht aus mehreren Kollagenfibrillen, die wiederum von vielen Mikrofibrillen gebildet werden. In den Sehnen verlaufen diese fibrillären Einheiten parallel, in der Haut sind sie kreuz und quer angeordnet.
Es sind insgesamt 28 verschiedene Kollagentypen bekannt, wobei der menschliche Körper vorrangig aus drei davon besteht.
Mit 90% hat der Typ 1 des Kollagens den größten Anteil in unserem Körper. Diese findet sich hauptsächlich im Bindegewebe der Haut, in Knochen und Sehnen.
Typ 2 und 3 sind mit 10% eher gering vertreten. Diese befinden sich in dem elastischen Bindegewebe und im Gelenkknorpel. Damit unsere Knochen nicht aneinander reiben und der gesamte Körper zusammen gehalten wird, dafür sorgen alle drei Arten von Kollagen Typen.
Je nach Bindegewebe ist die lebensdauer der Fibrillen sehr unterschiedlich. Haut liegt hier bei ca. 200 Tagen, im Muskeln 60 Tage, in der Leber 30 Tage. Mit zunehmenden Alter läßt die Intensität der Zellerneuerung im Körper nach. Es werden mehr Kollagenfibrillen abgebaut als der Körper nachbilden kann. Somit sinkt mit der Zeit der Kolagenspiegel. Es ist ein Teil des natürlichen Alterungsprozesses. Also etwas was auf jeden Fall passieren würde. Jeder von uns merkt es, wenn sich die ersten Falten im Gesicht bilde und die Haut etwas schlaffer wirkt. Hier ist die Schönheitsindustrie optimal aufgestellt und dies zu entschleunigen mit diversen Cremes.
Zusätzliche Faktoren wie Stress, starke Sonneneinstrahlung oder Rauchen können den Kollagenabbau beschleunigen.
Was passiert bei Verletzungen?
Was passiert wenn unsere Körper eine Wunde oder eine Entzündung meldet?
Das Struktureiweiß greift ein und sorgt mit seinen Eigenschaften für eine Reparatur des geschädigten Gewebes. Dabei wird natürlich das Kollagen schneller abgebaut, als es wieder aufgebaut werden kann.
Bei jeder Belastung also wird unser Gewebe geschädigt, kleine Verletzungen entstehen und Entzündungen bilden sich. Hier steuert der Körper natürlich direkt entgegen, wie schon oben erwähnt. Bei sehr hohem Trainingspensum und fortschreitendem Alter, wird es immer schwer für den Körper das Kollagen nachzubauen.
Kollagen supplementieren?
Kollagen supplementieren ist ein guter Ansatz. Zwar kann unser Körper nicht das Kollagen was wir von aussen zuführen direkt verwenden, es wird erst zerlegt in Einzelteile, danach wird es über den Darm absorbiert. Aus den einzelnen Bausteinen die absorbiert wurden, hauptsächlich die Aminosäuren Glycin, Prolin und Hydroxyprolin, bildet der Körper das körpereigene Kollagen. Somit kann der Kollagenspiegel im Körper hoch gehalten werden.
Wie wird Kollagen als Supplement hergestellt?
Der Eiweiß kommt in der Natur nur in Lebewesen vor. Die Kollagensupplements werden meist aus Schlachtnebenprodukten hergestellt, wie tierische Haut, Knochen oder Fischflossen.
Wird das Kollagen gekocht, löst es sich in drei Alphaketten, die dann einzeln gelieren können. Gelatine ist im Grunde genommen nur gekochtes Kollagen. Wird diese dann enzymatisch weiter abgebaut, entsteht Kollagen Hydrolysat, ein weißes Pulver. Kollagen Hydrolysat und Gelatine sind beide kollagenes Eiweiß als Reinstoff.
Das Hydrolysat istjedoch besser löslich und geruchs- und geschmacksneutraler als Gelatine. Je ähnlicher das aus Tieren gewonnen Kollagen dem menschlichem Körper ist, desto bekömmlicher ist es. Zum Beispiel das Kollagen aus Huhn, Schwein oder Rind eignen sich besser, also Kollagen das aus Fischen oder Quallen gewonnen wird.
Wichtig ist bei Supplements zu beachten, welche Zusatz- und Füllstoffe zugeführt wurden.